Die Unterstützung der Privatschule Al-Riaya in Damaskus wurde per Ende 2022 eingestellt. Es wurde immer schwieriger, Geld nach Syrien zu transferieren. Das noch immer geltende Embargo verhindert einen regulären Bankkontakt. Eva und Markus Heizmann, unsere Kontaktpersonen, haben ihren Rücktritt aus der Weltgruppe per Ende 2022 bekanntgegeben. Sie waren für uns wertvolle Gruppenmitglieder. Ihnen gebührt Dank für die grossartige Mitarbeit.
Auf der geplanten Syrien-Reise im 2023 werden sie mit Sr. Joseph-Marie (Congregation des soeurs de la charité) Kontakt aufnehmen. Sie unterstützt in Damaskus arme Familien, die unter der momentanen Situation enorm leiden. Eva und Markus werden uns weiterhin auf dem Laufenden halten.
Privatschule AL-Riaya, Damaskus, Syrien
Nach der erfolgreichen Sammelaktion „Syrien in Not“ von 2015 mit dem Fokus auf Nothilfe, engagiert sich nun die Weltgruppe der Pfarrei St. Odilia für die Privatschule Al-Riaya in Syrien. Die Schule gehört zum griechisch-katholischen Patriarchat Damaskus und hat eine lange Tradition. Die Führung der Schule obliegt dem Orden der Soeurs de Besançon, die Leitung der Schule hat Sr. Fida Chaaya. Während des Krieges musste die Schule in ein Aussenquartier umziehen. Die etwa 1300 Kinder, Mädchen und Knaben, werden zurzeit in einem Provisorium aus Containern unterrichtet. Die Schule ist eine christliche Privatschule, die vom Patriarchat, Elternbeiträgen, Gönnern und internationalen NGOs unterstützt wird. Die Kinder kommen mehrheitlich aus christlichen Familien. Die Schule ist aber offen für alle Religionen und Ethnien. Zusammenführen – nicht trennen – um an einer gemeinsamen Zukunft zu bauen! Die Kinder werden von 130 Lehrpersonen, vom Kindergarten bis zum Schulabschluss, unterrichtet. Daneben sind noch 50 weitere Betreuer und Angestellte für das Funktionieren der Schule verantwortlich. Neben den klassischen Fächern werden die Kinder auch in musischen Fächern wie Tanz, Musik und Theater gefördert. Die Lehrerlöhne sind bescheiden und decken die Lebenskosten nur sehr knapp. Nicht alle Lehrer sind im Vollpensum angestellt. Da sich die Schule ausserhalb des Zentrums befindet, werden die Kinder in Schulbussen befördert. Die Transportkosten nehmen einen grossen Teil des Budgets ein, weil der Treibstoff sehr teuer geworden ist. Im Budget sind auch Schulmaterial, Unterhalt, Strom, Wasser, Heizung und Investitionen in die Infrastruktur enthalten, um das Funktionieren der Schule zu garantieren. Dazu können wir einen kleinen Beitrag leisten. Durch den direkten Kontakt durch zwei Gruppenmitglieder der Weltgruppe zu Sr. Fida kommt unsere Unterstützung in gute Hände.
Besuch der Al Riaya-Schule in Damaskus durch Eva und Markus Heizmann, Herbst 2019
Unsere beiden Gruppenmitglieder Eva und Markus Heizmann wurden sehr herzlich und mit grosser Dankbarkeit für die Unterstützung aus Arlesheim empfangen. Sie hatten die Gelegenheit, die Al Riaya-Schule, das jüngste Projekt der Weltgruppe St. Odilia, zu besuchen. Sie wurden von Sr. Jihane, May, der Schulleiterin und von Elias Naeir, Kontaktperson des Ordens, durch die Schule geführt. 1300 Knaben und Mädchen, egal welcher Konfession sie angehören, können die Schule vom Kindergarten bis zur Maturität besuchen. Kein Kind wird aus finanziellen Gründen abgewiesen. Das ist auch ein Grund, weshalb die Privatschule auf Unterstützung angewiesen ist. Der Unterricht findet nach wie vor in einem Provisorium, bestehend aus Containern statt, da die ehemalige Schule in Trümmern liegt. Dies erfordert bei Hitze und Kälte gezielte Massnahmen, wie Klimaanlagen und Heizungen. Viele Kinder müssen in Schulbussen befördert werden, da die Eltern um deren Sicherheit fürchten. Strom, Heiz – und Transportkosten verschlingen einen grossen Teil des Budgets. Eine grosse Verbesserung der Situation könnte die Aufhebung des Embargos bewirken, welches das Land zurzeit knechtet.
Die Schule verfügt über ein Krankenzimmer für kleinere Verletzungen, eine Ärztin und ein Psychologe stehen zur Verfügung. Alle traditionellen Feste, auch die christlichen, sind ein fester Bestandteil des Schulalltages. Die Löhne sind extrem niedrig, sodass keine Lehrperson ohne Zusatzjob eine Familie ernähren kann. Natürlich soll die zerstörte Schule wieder aufgebaut werden. Das benötigte Baumaterial fehlt wegen der verhängten Sanktionen. Der syrische Staat wird Hilfe beim Wiederaufbau leisten, aber vorrangig werden die staatlichen Schulen wieder instand gesetzt. Durch den direkten Kontakt zu den Verantwortlichen vor Ort wissen wir das Geld sinngemäss eingesetzt.
Nachrichten aus Syrien
Die Familien haben eine schwierige Zeit, der Winter ist sehr kalt, alle leiden unter der westlichen illegalen Blockade. Deshalb gibt es kaum Heizöl, Strom nur eine Stunde pro Tag. Eine Stimmung von Entmutigung und Depression ist allgegenwärtig. Die Schule Al-Riaya hat zur Wiederaufnahme des Unterrichts nach dem Unterbruch ein 2-tägiges Spielfest für die ganze Schule veranstaltet. Es konnte sogar etwas Kleines zu essen an die Kinder abgegeben werden. In diesen 2 Tagen haben die Kinder und Jugendlichen Gemeinschaft und Fröhlichkeit erlebt. Sie konnten die drückende Stimmung überwinden und haben den Einstieg in den Unterricht wiedergefunden.
Foto links oben/mitte: Das Spielfest, bevor nach der Festtagspause der Unterricht wiederbegann: Hier die Unterstufe im Ball-Zelt.
Foto oben rechts: Gruppenfoto einer Klasse der Oberstufe (anlässlich des Spielfestes). Vorne links: Sr. Jihane
Foto links unten: Klasse der Unterstufe im Container-Klassenzimmer. In der Hand ihre Zeugnisse
Foto rechts unten: Prüfungen an der Oberstufe